Friesen wurde bereits 1348 urkundlich erwähnt. Das auf einer Anhöhe gelegene obere Dorf ist der ältere Teil des Ortes. Dort hatten sich wohl die ersten Ansiedler niedergelassen. Früher standen auf dieser Anhöhe die „Behausungen“ der im 15. Jahrhundert entstandenen drei Rittersitze. Heute befindet sich im oberen Dorf die Pfarrkirche Pfarrkirche St. Georg, in deren Innern wunderschöne Fresken zu bewundern sind. Die spätgotischen Wandmalereien, die mit mehreren Schichten übertüncht waren, wurden entdeckt, als man 1972 beim Kirchenneubau an dem zu erhaltenden Turm eine Sanierung vornehmen musste. Gutachten des Landesamtes für Denkmalpflege bestätigten sie als von hohem kulturellen und künstlerischen Wert. So begann - wie es damals hieß - die „größte Freskenfreilegung der Nachkriegszeit in Oberfranken“. Als man den letzten Kalkstaub von den aufleuchtenden Farben geblasen hatte, kam eine Bildererzählung wieder ans Tageslicht. Mit dieser hatte wohl vor nahezu 600 Jahren ein Meister seinen Zeitgenossen die Taten und das Geschick ihres Kirchenpatrons St. Georg vor Augen geführt.
Seit 1804 ist Friesen selbstständige Pfarrei; davor war es der Pfarrei Kronach zugehörig. Nach der Trennung von Kronach gehörten zur Pfarrei Friesen neben dem Pfarrdorf selbst noch verschiedene kleinere Ortschaften, Weiler und Höfe. Bereit 1434 besaß das Dorf eine eigene Kirche, die - laut eines Berichts vom 1. Mai 1620 des Schultheiß Hans Müller - Jörg von Zeyern zu Ehren seines Namenspatrons hat erbauen lassen. Das Gotteshaus St. Georg wurde im Laufe der Jahrhunderte öfters verändert und umgebaut. Es musste schließlich 1971 einem Neubau weichen. Nur der Turm - das älteste Gebäude von Friesen - blieb davon verschont. Geweiht ist die Friesener Kirche dem Heiligen St. Georg, der nach der Legende als ein hochgestellter Soldat um 303 den Märtyrertod erlitten haben soll. Er habe erlebt, wie viele Bekehrte durch die Verfolgungen unter den Kaisern Diokletian und Maximian wieder ungläubig geworden seien. Daraufhin habe er seinen Besitz den Armen gegeben und die christliche Lehre gepredigt. Nach seiner Verhaftung habe er zahllose Martyrien durchstehen müssen. Zuletzt sei er durch die Stadt geschleift und enthauptet worden. (hs)